Tierosteopathie
Das Wort Osteopathie setzt sich aus den beiden griechischen Begriffen osteon (Knochen) und pathos (Leiden, Leidenschaft) zusammen. Es ist eine manuelle Therapieform, bei der der Therapeut mit seinen Händen Blockaden / Läsionen aufspürt und sanft behebt. Sie beschränkt sich aber nicht nur auf die Knochen und den Bewegungs-apparat, sondern umfasst alle Strukturen des Körpers. Unter Strukturen versteht man neben Knochen auch Sehnen, Bänder, Muskeln, Organe und Nerven, bis hin zu den dünnen Bindegewebshüllen, den Faszien.
Alles steht miteinander in Verbindung. Die Osteopathie beachtet diese Zusammenhänge und behandelt ganzheitlich – in jeden Handgriff werden alle betroffenen Organstrukturen mit einbezogen. Durch die sanfte Wiederherstellung der Beweglichkeit der verschiedenen Strukturen bzw. Behebung von Funktionsstörungen können alle Strukturen wieder ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden und die Selbstheilung des Körpers wird wieder in Gang gesetzt. Bis sich der Behandlungserfolg einstellt, kann es 1-2 Wochen dauern. Durch die während der Behandlung im Körper angeregten Prozesse kann es teils zu einer kurzfristigen Erstverschlechterung der Beschwerden kommen, da der Organismus sich neu organisieren muss.
Die Osteopathie kann sowohl als alleinige Therapieform, als auch ergänzend zu anderen Anwendungen eingesetzt werden. Während der osteopathischen Behandlung werden verschiedenste Systeme angesprochen.
Parietale Osteopathie
Diese umfasst den Stütz- und Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke)
Fasziale Osteopathie
Umfasst die feinen Bindegewebsfasern, die alle Organe und Muskeln umgeben und mit dem Nervensystem in enger Verbindung stehen. Sie spielen besonders bei Operationen (Narben!) und der Behandlung von Organen eine wichtige Rolle in der Therapie.
Viszerale Osteopathie
Diese umfasst alle inneren Organe und steht mit dem faszialen und parietalen System in enger Verbindung
Craniosacrale Osteopathie
Diese betrifft die Schädelknochen, das Kreuzbein und die Verbindung dieser beiden Strukturen
Indikationen
Lahmheiten
Taktunreinheit
Leistungsabfall
Turniersport
Mobilitätsverlust
Unwilligkeit und Verweigerung beim Reiten, Satteln, Trensen
Nach Verletzung, Operationen oder Ruhigstellung
Muskuläre Dysbalancen bis hin zu Becken- oder Schulterschiefstand
Gelenk- und Wirbelblockaden
Degenerative Erkrankungen wie Arthrose, Kissing Spines
Auffälliges / verändertes Fressverhalten, Schwierigkeiten, das Gebiss anzunehmen
Verwerfen im Genick und Probleme mit dem Nackenband, Atlasschiefstand
Wiederkehrende Probleme des Magen-Darm-Traktes
Lungenfunktionsstörungen
Veränderung des Komfortverhaltens (Ausbleiben gewohnten Wohlfühlverhaltens)
Prävention
Ausnahmen:
In Ausnahmefällen sollte von einer physiotherapeutischen oder osteopathischen Behandlung abgesehen werden, z. B. Trächtigkeit im letzten Drittel, akute Infektionen und Fieber sind kontraindiziert. Vor Therapiebeginn wird in jedem Fall in einem gemeinsamen Gespräch der Gesundheitszustand Ihres Tieres besprochen.